02 Aug Im Osten nichts Neues?
Auch wenn sie des Öfteren übersehen werden beim Belobigen von Bundesländern: Die ostdeutschen Bundesländer Thüringen und Sachsen stehen bei den Ergebnissen der PISA-Studien den Klassenbesten aus dem Süden in nichts nach. Woran das liegt? Eine Spurensuche nach den Besonderheiten in den Bildungssystemen der Länder …
Der Übergang von der sächsischen Grundschule in die weiterführende Schule wird durch die sogenannte Schullaufbahnberatung durch die Grundschule für Schüler und Eltern begleitet. In Thüringen und Sachsen gelten die Bildungsempfehlungen der Grundschule für den Wechsel zum Gymnasium.
Das Konzept der Ganztagsschule wird in Thüringen und Sachsen fast flächendeckend durchgezogen, auch in der Grundschule in den Schulhorten.
Inklusion ist in den beiden Ländern ebenfalls ein Thema: Soweit möglich, können Schüler mit Förderschwerpunkten ganz oder teilweise den Unterricht einer Regelschule besuchen, jeweils begleitet von ausgebildeten Lehrkräften.
In der sächsischen Mittelschule und in der thüringischen Regelschule lernen Schüler gemeinsam bis zum Haupt- oder Realschulabschluss.
Spezielle Profile ab der 8. Klasse helfen sächsischen Gymnasiasten früh bei der Berufsorientierung: Sie können sich zwischen dem naturwissenschaftlichen, sprachlichen, gesellschaftswissenschaftlichen, künstlerischen und sportlichen Profil entscheiden, und werden dann im sogenannten Profilunterricht besonders häufig in diesen Fächern unterrichtet. In Thüringen existieren Spezialgymnasien und Spezialklassen mit vertiefter mathematisch-naturwissenschaftlicher, musikalischer, sportlicher und sprachlicher Ausrichtung.
Neben den gängigen Fremdsprachenangeboten wie Spanisch und Französisch, haben sächsische Schüler an einigen Schulen die Möglichkeit Sorbisch und Tschechisch zu lernen.
Thüringen und Sachsen haben als Relikt aus DDR-Zeiten eine 12-jährige Schulzeit für das allgemeinbildende Gymnasium – und halten sich damit fern vom G8/G9-und-wieder-zurück-Chaos.
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